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Bodies, Grids and Ecstasy

Margret Eicher, Beate Gütschow, Verena Issel, Inna Levinson, Roy Mordechay, Katja Novitskova, Pavel Pepperstein, Pieter Schoolwerth, Lena Schramm

Ausstellungslaufzeit: 01. November 2023 – 27. April 2024

Kurator: Ludwig Seyfarth

Was wird aus der physischen Realität in einer zunehmend von digitalen Prozessen durchdrungenen Welt? Dieser Frage folgend, konfrontiert uns diese Ausstellung mit überraschenden Begegnungen – und Widersprüchen – zwischen Fläche und Raum, Abstraktion und Materie, Realität und Fiktion. Wir finden Bilder, Objekte oder Skulpturen vor, bei denen zusammentrifft oder zusammengefügt wird, was eigentlich nicht zusammenpasst – letztlich Collagen, deren Schnitte nicht sichtbar sind.

Wird das, was nicht in berechenbare Raster passt, irgendwann nur noch analoge Restmaterie sein, die wie Müll zurückgelassen wird? Oder zu etwas, das jenseits unseres Horizontes liegt, wie unsere dreidimensionale Welt für die Bewohnerinnen und Bewohner eines Flächenlandes, das nur aus zwei Dimensionen bestünde?

Die Ausstellung führt verschiedene künstlerische Wege vor, die aus dem gerasterten Flächenland, das auf dem Computerbildschirm, einem Blatt Papier oder auf einer Wand erscheinen kann, in die Welt des Haptischen, Körperlichen und der Erzählung (zurück)führen. Diese können geradlinig verlaufen, dabei in ungewohnte Richtungen führen, aber auch verschlungen, humorvoll und hintersinnig sein. Enthalten sein kann auch eine subtile oder direkte Kritik an einem auf digitalen Prozessen basierenden Kapitalismus.

 

Abbildungen

Ausstellungsbroschüre

Hintergrundinformationen zur Ausstellung und allen Künstlerinnen und Künstlern finden Sie hier

Begleitprogramm

, 19 Uhr

Bodies, Grids and Ecstasy: Eröffnung

Begrüßung: Monika Schnetkamp, Vorsitzende Arthena Foundation
Einführung: Ludwig Seyfarth, Kurator der Ausstellung

, 19 Uhr

Podiumsgespräch | Gerasterte Gärten und virtuelle Narrenschiffe

Verena Issel und Roy Mordechay im Gespräch mit Ludwig Seyfarth

Verena Issel inszeniert einen Irrgarten – oder ist es ein Käfig? – in einem gerasterten Raum, in dem alles Natürliche aus Plastik und anderen Kunststoffen gefertigt und arrangiert ist. Bei Roy Mordechay begegnen sich Narrenschiffe, Judenhüte oder Totempfähle wie in einem Aquarium – oder ist es der Hintergrund eines Bildschirms? Im Werk beider verbinden sich Motive aus der Kunstgeschichte und verschiedenen Kulturen mit einer Reflektion heutiger politischer Realitäten und unserer digitalen Umwelt.

, 19 Uhr

Podiumsgespräch | Erfundene Ekstasen

Margret Eicher und Lena Schramm im Gespräch mit Dr. Sebastian Baden, Direktor Schirn Kunsthalle Frankfurt

Die textilen Bildcollagen von Margret Eicher und Lena Schramms malerische Darstellungen von Ecstasy-Pillen machen auf unterschiedliche Weise deutlich, wie vorgefundenes Bildmaterial in neue Kontexte gestellt wird und dadurch anders beleuchtet werden kann. Margret Eicher überschreibe die kanonischen Narrative der Kulturgeschichte der Macht, sagt Sebastian Baden, der sich in seinen intensiven Forschungen zu Darstellungen von Krieg und Terrorismus in der Kunst auch mit Margret Eichers Werk beschäftigt hat. Lena Schramm hingegen deckt eine verborgene Geschichte der letzten 30 Jahre auf, die sich hinter den vielfältigen Erscheinungsformen einer Partydroge verbirgt.

, 19 Uhr

Podiumsdiskussion | Digitale Kunstkritik

Ersetzen Rankings und KI die Urteile von Expertinnen und Experten?

Podium mit Marek Claassen, Gründer von artfacts.net, und Carsten Probst, Kunstkritiker und Vizepräsident AICA Deutschland, Berlin, moderiert von Ludwig Seyfarth.

Artfacts.net, gegründet 2001 von Stine Albertsen und Marek Claassen, ist eine Onlineplattform, die sich auf ihrer Website so vorstellt: „Artfacts macht sich die Macht von Daten und Technologie zunutze, um den Kunstmarkt zu organisieren und zu verstehen. Unsere Datenbank hilft Menschen, sich in der sich ständig verändernden Kunstwelt zurechtzufinden.“ Wenn Kunstmarktentwicklungen durch Algorithmen erfassbar, darstellbar und verstehbar gemacht werden, ist damit noch kein inhaltliches oder qualitatives Urteil über Kunstwerke verbunden. Aber lassen sich auch die Leistungen von Institutionen und Kuratorinnen und Kuratoren mit digitalen Tools sinnvoll formalisieren und quantifizieren? Marek Claassen erläutert, wie Daten aus der Kunstwelt bei artfacts.net verarbeitet werden. Im Gespräch mit Carsten Probst wird erörtert, ob die Kunstkritik davon profitieren kann und ob die Gefahr besteht, dass Urteile über Kunst in Zukunft durch künstliche Intelligenz gefällt werden.

, 19 Uhr

Podiumsgespräch | Können Bilder die Natur verändern?

Katja Novitskova im Gespräch mit Thomas Thiel, Direktor Museum für Gegenwartskunst Siegen, moderiert von Ludwig Seyfarth (in englischer Sprache)

Wie beeinflussen digitale Bildprogramme und künstliche Intelligenzen unsere Wahrnehmung? Und wie blicken uns Maschinen an? Solchen Fragen nähert sich die estnische, in Amsterdam lebende Künstlerin Katja Novitskova nicht zuletzt über Beobachtungen aus der Tierwelt an. Oder wir sehen Proteinstrukturen oder Viren, die mittels digitaler Mustererkennung identifiziert oder sogar erfunden werden können. Damit macht Novitskova auf die ungeheure Macht aufmerksam, die Bilder auch jenseits ihrer visuellen Wirkung heute haben, denn durch Manipulationen von Bildern können auch biologische Strukturen verändert werden. Dann sind Bilder keine Abbilder der Wirklichkeit mehr, sondern Vorbilder für mögliche neue Realitäten, die uns Novitskovas Kunst erahnen lässt.

, 15 Uhr

Podiumsgespräch | Die Restsubstanz der physischen Welt

Inna Levinson im Gespräch mit Annekathrin Kohout, Kunst- und Medienwissenschaftlerin, Leipzig

Inna Levinson lässt die Farbsubstanz auf dem grobmaschigen Bildgrund so erscheinen, als ob es die im physischen Raum verbliebene Restmaterie in einem aus Datenstrukturen bestehenden Universum wäre. Wie digitale Medien und Technologien unseren Alltag immer mehr bestimmen und gleichsam durchlöchern, kann also auch ein Thema der Malerei sein.

Im Gespräch mit Annekathrin Kohout wird Inna Levinson ihr Vorgehen näher erläutern. Es wird außerdem um die Frage gehen, wie sich künstlerisch auf Bilder reagieren lässt, die sich weniger an unsere menschlichen Augen richten als an Algorithmen, von denen sie ausgewertet werden.

, 19 Uhr , 1 Uhr

Düsseldorfer Nacht der Museen 2024

Waterscreen Cinema des Duos Time Gates aus Wien

20.30 Uhr und 22.30 Uhr

Das in Wien lebende Künstlerduo Time Gates (Dorothee Frank & Ben G. Fodor) entwickelt aufsehenerregende Medieninszenierungen, die in öffentlichen Außenräumen oder in Ausstellungssituationen aufgeführt werden. Waterscreen Cinema verwandelt mit einer Videoprojektion eine Wasseroberfläche in eine lebendige Leinwand. Gefilmte Wasserlandschaften und -szenen mischen sich mit der Bewegung der realen Wasseroberfläche. An einigen Stellen des Videos agiert das Duo selbst performativ. Hinzu kommen Liveperformance- und -Sound-Elemente, die sich mit den Videosequenzen verschränken. Diese einzigartige Vorführung ist eine filmische Ode an das Wasser als essentielle Lebensressource, die weltweit bedroht ist. Dabei wird auch die Rolle von Gewässern in der menschlichen Geschichte von Macht, Gewalt und Krieg reflektiert.

Kurzführungen durch die Ausstellung Bodies, Grids and Ecstasy

19.30 Uhr und 21.30 Uhr

In Kurzführungen durch die Ausstellung werden einzelne Werke gezielt vorgestellt. Insbesondere wird erläutert, wie Wahrnehmungsmuster und Raumkonzepte aus der digitalen Welt auch die Bildwelten analoger Medien prägen.

Tickets für alle teilnehmenden Häuser gibt es im Vorverkauf online https://museen-nacht-duesseldorf.ticket.io, in KAI 10 voraussichtlich ab Ende März und an der Abendkasse für 17,00 €.

Die Videoprojektion Waterscreen Cinema des Duos Time Gates aus Wien zur Nacht der Museen wird gefördert durch:

Öffentliche Führungen

 

Öffentliche Führungen | 15 Uhr: 5.11., 19.11., 3.12., 17.12.2023, 7.1., 21.1., 4.2., 18.2., 3.3., 17.3., 7.4., 21.4.2024

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