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Die Institution

Am Anfang der Geschichte von KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION steht die Vision der Oldenburger Unternehmerin Monika Schnetkamp, einen neuen und unabhängigen Ort für die zeitgenössische Kunst zu schaffen. Die von Monika Schnetkamp gegründete gemeinnützige Arthena Foundation und das von ihr getragene Ausstellungshaus KAI 10 in Düsseldorf feierten 2018 ihr zehnjähriges Bestehen.

KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION ist eine nicht kommerzielle Kunstinstitution ohne eigene Sammlung. Die Ausstellungsräume befinden sich in einem ehemaligen, in den 1950er Jahren errichteten Speicher an der Kaistraße 10, einem der wenigen verbliebenen historischen Gebäude im Düsseldorfer Medienhafen. Mit über 600 qm Ausstellungsfläche bieten sie einen idealen Rahmen für die Präsentation und Umsetzung künstlerischer Ideen. KAI 10 ist bei freiem Eintritt zu regulären Öffnungszeiten zugänglich und ergänzt das Angebot der anderen Museen und Ausstellungshäuser der Region. Seit der Eröffnung der Räume im September 2008 stellten hier schon über 200 Künstler*innen aus. Dabei stehen weltweit renommierte Namen neben weniger etablierten Positionen, die – nicht zuletzt in der lokalen Szene im Rheinland – immer wieder zu entdecken sind. Zahlreiche Künstler*innen der jüngeren Generation waren schon im KAI 10 vertreten, bevor sie in den letzten Jahren weithin bekannt wurden.

Für die überregionale und internationale Ausstrahlung von KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION sorgen auch Aktivitäten außerhalb der Räumlichkeiten in der Kaistraße sowie Projekte an anderen Orten. Ein Höhepunkt war die Teilnahme an der 55. Internationalen Biennale in Venedig im Jahr 2013. Im Rahmen der Eventi Collaterali präsentierte die Arthena Foundation eine viel beachtete Einzelschau von Thomas Zipp. Die Ausstellung Backdoor Fantasies im Jahr 2014 bespielte nicht nur die eigenen Räume, sondern auch weitere Gebäude und den Außenraum des Medienhafens. Zunehmend finden auch Kooperationen mit renommierten Partnerinstitutionen im In- und Ausland statt, so mit der Kunsthalle Nürnberg (2016, 2020), dem Goethe-Institut Paris (2017), dem KINDL– Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin (2017), Building Bridges Art Exchange in Los Angeles (2017) oder Marta Herford (2019) . In Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich Affective Societies an der Freien Universität Berlin entstand im Jahr 2017 die viel diskutierte Ausstellung Affect Me. Social Media Images in Art. Gemeinsam mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. wurde im Oktober 2018 in KAI 10 der ars viva-Preis verliehen, verbunden mit einer Ausstellung der Preisträger*innen.

Auch die Förderung junger Kunsthistoriker*innen und Kritiker*innen ist der Arthena Foundation ein großes Anliegen. Die Vermittlung von Kunst stand im Zentrum zweier Projekte mit Studierenden der Universität zu Köln und der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Bereits zweimal fand das Kunstkritik Labor in KAI 10 statt. Unter Anleitung namhafter Autor*innen bot es dem journalistischen Nachwuchs Gelegenheit, das Handwerkszeug des Kunstjournalismus zu erlernen. Als organisatorisch schlanke, aber international orientierte Institution steht KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION für eine intensive Auseinandersetzung mit der aktuellen Kunst in direktem Kontakt mit den Besucher*innen.

Zum Programm von KAI 10

Die Welt der Kunst stellt sich heute extrem vielfältig dar. Einzelne Trends und Tendenzen werden selten so dominant, dass andere Richtungen völlig in den Hintergrund treten. Die Ausstellungen im KAI 10 spiegeln diese Vielfalt wider, wobei thematische Gruppenausstellungen die mehrere künstlerische Positionen dialogisch aufeinander beziehen, im Mittelpunkt stehen. Jede Ausstellung wirft erneut die Frage auf, wie eine die Kunstwerke verbindende Thematik nicht nur durch die gezeigten Werke, sondern auch durch ihre Inszenierung im Raum anschaulich gemacht werden kann. Dabei werden die Künstler*innen oft in die Konzeption einer Ausstellung mit einbezogen. Aber auch in der Rolle als Bühnenbildner oder Regisseure umfangreicher Gesamtinszenierungen waren einzelne Künstler*innen bereits zu sehen.

Bei der Konzeption der Ausstellungsprojekte stehen aktuelle Themen der Zeit und gesellschaftliche Entwicklungen ebenso zur Debatte wie grundsätzliche, immer wieder neu gestellte Fragen, welche die künstlerischen Prozesse selbst betreffen. Einige Ausstellungen haben sich der Aktualität des Surrealismus und den assoziationsreichen Metamorphosen der Dingwelt gewidmet. Daneben steht auch die anhaltende Relevanz klassischer Kunstformen wie Malerei oder Zeichnung zur Debatte. Der starke Gegenwartsbezug von KAI 10 zeigt sich zudem in der Reflexion des heutigen Gebrauchs und der Zirkulation von Bildern, etwa hinsichtlich der sozialen Medien und ihrer politischen Implikationen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Bereichen der Kultur – beispielsweise im Vergleich von bildender Kunst und Design – stehen immer wieder im Blick.

Auch wenn die Auseinandersetzung mit Kunst heute zunehmend im Internet stattfindet, verliert die physische Begegnung mit Kunstwerken nicht an Bedeutung. KAI 10 versteht sich als ein Ort, in dem der intellektuelle Zugang zur Kunst über ihre direkte sinnliche Erfahrung ermöglicht wird. Das Format Ausstellung erlaubt eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk und seiner Vielschichtigkeit. In der direkten Begegnung mit der Kunst kann sich nicht nur das sinnliche, sondern auch das erkenntnisstiftende Potential des spekulativen künstlerischen Denkens am besten entfalten.

Das ‚Zwiegespräch‘ zwischen der Kunst und ihrem Publikum fördert KAI 10 durch eine Reihe flankierender Aktivitäten. Eine stetig wachsende Publikationsliste umfasst inzwischen mehr als 37 Titel, die in ihrer Gestaltung und ihren Inhalten so individuell sind wie jede einzelne Ausstellung selbst. Daneben entsteht zu jeder Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm. Kostenlose Führungen geben den Besucher*innen Anregung zur Auseinandersetzung mit den gezeigten Werken. Künstler*innengespräche bieten die Möglichkeit, die kreativen Köpfe hinter den Projekten kennenzulernen. Vorträge oder Diskussionsrunden, zu denen Kritiker*innen, Kuratoren*innen oder Experten*innen aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen eingeladen werden, sowie kommentierte Filmpräsentationen nehmen bestimmte inhaltliche Fragestellungen näher unter die Lupe. All diese Veranstaltungen dienen dazu, den intensiven und direkten Kontakt mit den Besucher*innen zu pflegen; vor allem aber, um über unterschiedliche Meinungs- und Wissenshorizonte hinweg für die zeitgenössische Kunst zu begeistern. 

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