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Im Licht der Nacht – Die Stadt schläft nie

ANDREAS BUNTE, FORT, MATTHIAS LAHME, KLARA LIDÉN, ANN LISLEGAARD, CLAUS RICHTER, ALONA RODEH, NORBERT SCHWONTKOWSKI, TOBIAS ZIELONY, TRANSPARENTBILDER AUS DEM 18./19. JAHRHUNDERT

Ausstellungslaufzeit: 25. Oktober 2019 bis 9. Februar 2020

Kuratorin: Julia Höner

Die Nacht sucht alle Orte heim, aber gerade im urbanen Raum entlädt sich die ganze Bandbreite ihrer Bedeutungen. Im Fokus der Ausstellung Im Licht der Nacht – Die Stadt schläft nie steht mithin das nächtliche Treiben in der Stadt. Gemeinsam mit den teilnehmenden Künstler*innen blicken wir in die von der Nacht geformten urbanen Räume, in denen humanistische Leitbilder porös werden, die Nähe des Menschen zum Kreatürlichen, Künstlichen, zum Hybriden und Zwielichtigen zutage tritt. Soziale, moralische oder ästhetische Unterschiede, die das Tageslicht klar herausstellt, verlieren im Schutz des nächtlichen Halbdunkels ihre deutlichen Konturen. Die Stadt bei Nacht vermittelt sich als Raum der Verwandlung und der Ausschweifung, als idealer Nährboden für die Entfaltung alternativer Lebensentwürfe und für ein Denken gegen den Strom politischer oder gesellschaftlicher Normen und Regeln.

Der Fokus der Ausstellung liegt auf der sozialen Dimension der Nacht, die sich auch in einer prekären Atmosphäre und ambivalenten Stimmung hinter der künstlichen nächtlichen Welt manifestiert. In einer Zeit, die zunehmend als politisch instabil erlebt wird und in der auch die technologischen Transformationen oder der Verlust ganzer Ökosysteme als Bedrohung erfahren werden, wird die Nacht auch zu einem realen oder imaginären Zufluchtsort, an dem sich die existentiellen Verunsicherungen zumindest zeitweilig verdrängen lassen.

Auch der zentralen Rolle, die dem künstlichen Licht für die Entfaltung einer nächtlichen Gegenwelt zukommt, widmet sich die Ausstellung anhand historischer und aktueller Beispiele. Transparentbilder aus dem 18. und 19. Jahrhundert belegen die Faszination breiter Massen an der Wirkung des künstlichen Lichts und treten in Wechselwirkung mit den künstlerischen Arbeiten der Gegenwart.

Das zwielichtige Leben in einer entgrenzten Nacht steht im Zentrum dieser Ausstellung, die sich gleich in zwei Häusern – KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION in Düsseldorf und dem Museum Marta Herford – den vielen Facetten eines faszinierenden Themas widmet.

Gefördert durch

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Ausstellung und Katalog entstehen als Kooperation zwischen
KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION, Düsseldorf, und dem Museum Marta Herford.

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Abbildungen

Begleitprogramm

, 19 Uhr

Im Licht der Nacht – Die Stadt schläft nie: Ausstellungseröffnung

Es sprechen
Monika Schnetkamp / Vorsitzende Arthena Foundation
Dr. Stephan Muschick / Geschäftsführer innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft
Julia Höner / Kuratorin der Ausstellung

, 16 Uhr

Dialogführung | "Im Licht der Nacht – Die Stadt schläft nie"

Dialogischer Ausstellungsrundgang mit Marta-Kuratorin Friederike Fast und Julia Höner.

, 19 Uhr

Vortrag | ES WERDE DUNKEL! | Elisabeth Bronfen

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die europäischen Großstädte zunehmend von künstlichem Licht durchdrungen. Das nächtliche Halbdunkel der Städte bot einen idealen Nährboden für Vergnügen und Ausschweifungen aller Art. Hier konnten unterschiedliche Lebensentwürfe jenseits politischer, ästhetischer oder gesellschaftlicher Regelwerke des Tages gedeihen. Zum Inbegriff von moderner, urbaner Identität wurde fortan der umherschweifende Nachtbummler. Dem nächtlichen Flaneur als eigenem gesellschaftlichen Typus haben zahlreiche bildende Künstler*innen, Autor*innen und Filmemacher*innen ein Denkmal gesetzt. In ihrem Vortrag zeichnet Elisabeth Bronfen ein Bild der nächtlichen Großstadt und ihrer Protagonist*innen in einer Zeit, die einige Parallelen zu der Nonstop Betriebsamkeit unserer Gegenwart aufweist und die ebenfalls von grundlegenden gesellschaftlichen sowie technischen Umbrüchen geprägt war.

Elisabeth Bronfen ist Professorin für Anglistik und Amerikanistik an der Universität Zürich und seit 2007 Global Distinguished Professor der New York University. Sie promovierte an der Universität München über Dorothy Richardsons Pilgrimage-Romane und habilitierte dort fünf Jahre später über Darstellungen von Weiblichkeit und Tod. Als Spezialistin für die Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts hat sie zudem Artikel und Bücher im Feld der Genderforschung, der Psychoanalyse, des Films, der Kulturtheorie und visuellen Kultur verfasst – darunter Tiefer als der Tag gedacht. Eine Kulturgeschichte der Nacht (2008). Sie veröffentlicht häufig in regionalen und internationalen Tageszeitungen sowie im Fernsehen und gilt dabei als Expertin für Kultur und amerikanische Politik.

Öffentliche Führungen

 

Öffentliche Führungen | 15 Uhr: 27.10.2019, 10.11.2019, 24.11.2019, 8.12.2019, 22.12.2019, 5.1.2020, 19.1.2020, 2.2.2020

 

 

 

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